Raphaela Riepl @ viennacontemporary


 

 

Raphaela Riepl

 

Booth B14

viennacontemporary

Kursalon Vienna

 

September 8 - 11, 2022

 

 

 

 

 (...) Raphaela Riepl arbeitet mit Atmosphären, Bewegungen, Gesten, Licht, Luft, Raum und Zeit. Ihren Arbeiten sind all diese Themen inhärent, subtil vereint in reduzierten Materialästhetiken. In einem präzise konstruierten Dazwischen öffnen sie sich gegenüber Gefühlen, Erfahrungen und Sinnlichkeiten, deren Intensitäten von der Betrachtungsdauer und dem Verhältnis zu Tages- und Nachtzeiten abhängig sind. Die Interventionen sind in diesem Sinn von ephemerer Natur, bietet sich doch nie eine zweite identische Interaktion mit ihnen an. Mit großem Gespür gelingt es Raphaela Riepl kontinuierlich, Orte zu schaffen, die uns begegnen wie wir ihnen. Ohne unsere Erwartungshaltung exakt zu spiegeln, strahlen ihre Arbeiten doch tiefer, sobald wir uns ihnen hingeben.

 

Ein Medium allein zu besprechen, das eine vom anderen abzugrenzen und zu trennen fällt hier schwer. In eng aufeinander abgestimmten Konstellationen unter immer neuen Rhythmen macht die Künstlerin Möglichkeiten für Auseinandersetzungen auf, die ohne narrative Strukturen oder komplexe Theoretisierung auskommen. Anstelle von Zeichnung, Neonarbeit, Film oder Fotografie finden Begriffe wie Space, Level und Movement vermehrt Eingang in Sprachgebrauch und Denken von Raphaela Riepl, um ihre Anliegen zu beschreiben. Zwei-, drei- und mehrdimensional, zwischen Stasis und Kinesis pendelnd, sind diese fluiden Zustände zu verstehen. Und auch in den Titeln, die häufig Varianten dessen verkörpern (u. a. Between, Begegnung, Beyond), wird uns bewusst, wie wesentlich es für die Künstlerin ist, atmosphärisches Erleben als Intention zu artikulieren.

 

In diesem Sinn ist es nicht notwendig, eine ontologische Struktur innerhalb der Praxis von Raphaela Riepl zu forcieren. Vielmehr wollen wir uns den unterschiedlichen Formen und Medienzuschreibungen ihrer Werke wie Emblemen oder Sternbildern annähern, indem wir einzelne wesentliche Punkte bestimmen und ihre Charakteristiken lesen lernen. Denn ihre jeweilige Beschaffenheit als eigenständige Arbeiten in einem bestimmten Medium zeichnet sie trotz, oder gerade wegen, ihrer untrennbaren Relationen zueinander aus. (...)

 

 

 

Auszug aus Auf der Suche nach einem flüchtigen Dazwischen von Andrea Kopranovic, 2021